Fachkongress Digitale Welten 2025 bringt Geoinformatiker und Geodäten verschiedener Branchen zusammen
20 Jahre Innovation und Networking
Hätte es ein Ranking gegeben, so wäre „Digitaler Zwilling“ bei den diesjährigen Digitalen Welten am 13. März im Dresdner Rathaus vermutlich zum Wort des Tages gekürt worden. Kein Wunder, stand das Thema doch im Fokus des Fachkongresses für Geoinformatik und Geodäsie. Dieser wurde nun bereits zum 20. Mal veranstaltet – das ist unbedingt einen Applaus wert, auch für den langjährigen Organisator Jens Opitz, der nun den Staffelstab zur Fortführung der Digitalen Welten weitergab.
Sein Fazit am Ende eines informativen und abwechslungsreichen Fachtages: „Die 170 Teilnehmer der Digitalen Welten 2025 haben die Auswahl der Themen, aber insbesondere die fachliche Kompetenz der Referenten und deren Präsentationen sehr gelobt. Traditionell kommt auf der Veranstaltung der studentische Nachwuchs zu Wort. Studenten der TU Dresden, HTW Dresden, TU Bergakademie Freiberg und der TU Chemnitz haben mit der hohen Qualität ihrer Beiträge begeistert. Die Aussteller der begleitenden Fachausstellung waren sehr zufrieden über die große Teilnehmerzahl und die vielen interessanten Gespräche“, so Jens Opitz vom Verein Geo-Daten Infrastruktur (GDI) Sachsen.
Die Digitalen Welten sind traditionell eine Plattform für Fachdiskussionen und den persönlichen Meinungsaustausch zwischen Vertretern der öffentlichen Verwaltung, der Wissenschaft und der Wirtschaft im Bereich Geodaten, Geodäsie und Geoinformation – so auch in diesem Jahr.
Zur Kongressveranstaltung „Digitale Welten 2025“ haben die Vereine GDI Sachsen e.V., BDVI Landesgruppe Sachsen, Deutscher Markscheider-Verein, DVW Sachsen, DGfK Sektion Dresden, VDV Landesverband Sachsen und das Bildungswerk VDV gemeinsam eingeladen – ein Zeichen gelungenen Miteinanders und nicht unbedingt selbstverständlich. Bereits am Vortag fanden an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Dresden für interessierte Teilnehmer Workshops zu ausgewählten Fachthemen und Anwendungsszenarien für Digitale Zwillinge, GIS-Datenformate und zum GeoServer statt.
Die Einführungsvorträge hielten Ronny Zienert, Präsident des Landesamtes für Geobasisinformation Sachsen (GeoSN), zum Thema „Digitaler Zwilling Sachsen“ und
Prof. Dr. Lars Bernard von der TU Dresden zu „Digitalen Forschungswelten“.
Das Thema „Digitaler Zwilling“ (DZ) zog sich in diesem Jahr wie ein roter Faden durch das Kongressprogramm: Datenräume und DZ, Fachdaten im Twin Information System, neue Wege zur Bereitstellung von Geo- und Klimadaten.
Sehr erfrischend – da inhaltlich so ganz anders als die digitalen Spezialthemen - war der Beitrag von Dr. Rolf Böhm, der mit großer Begeisterung fürs Detail die Erstellung seiner bekannten analogen Wanderkarten präsentierte. Trotz aktiver Recherche draußen im Gelände nutzt Böhm zur Vorbereitung auch die digitalen Produkte vom GeoSN. Als Dankeschön gab es in diesem Jahr für alle Referenten der Digitalen Welten ein topographisches Kunstwerk aus der Böhm‘schen Produktion. Definitiv eine gelungene Symbiose zwischen digitaler und analoger Geo-Welt.
Abgerundet wurde der Kongress mit Fachvorträgen zur Flächeninanspruchnahme für erneuerbare Energien und zum Projekt SARDINE mit Informationen zur Nachnutzung von Braunkohleflächen. Last but not least gab es ganz zum Schluss noch mal ein hochaktuelles Thema: Der Vortrag von Dr. Jan Andersson zum Monitoring von Bodenbewegungen und Oberflächendeformationen nahm auch Bezug auf den Einsturz der Carolabrücke in Dresden. Ein Thema, das Vermessungsingenieure ebenso wie Geoinformatiker seit Monaten beschäftigt und auf einem Fachkongress für Geodäsie daher nicht fehlen darf. Denn bei aller Innovation braucht es bisweilen auch den geschulten Blick zurück, um Zukunft zu ermöglichen.
„Die Veranstalter danken allen Referenten, Ausstellern der Fachausstellung und Teilnehmern. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in Dresden bei den Digitalen Welten 2026“, so Dr.-Ing. Heino Rudolf, Vorsitzender des GDI Sachsen e.V.